Glasklare Gefühle

Das Gefühl des Sommers… (a.k.a Rosé)

Es gibt nur wenig, das für mich so sehr mit dem Gefühl von Sommer verbunden ist, wie der Genuss eines eiskalten Rosés auf Balkon oder Terrasse. Und da sich der Sommer wie es zur Zeit scheint doch noch entschlossen hat, wenigstens ein kurzes Gastspiel auch hierzulande einzulegen, ist nun die perfekte Gelegenheit, dieser Leidenschaft Raum zu geben:

Wohltuend kühl liegt das Glas in der Hand, verheißungsvoll entströmt ihm ein feines Bouquet verschiedener roter Früchte. Fast so, wie die selbstgemachte rote Grütze (von der an dieser Stelle auch noch zu berichten sein wird) von vorgestern, aber letztlich doch etwas eleganter und ohne deren dunkle Komponenten. Vollreife rote Johannisbeeren sind mit Him- und Walderdbeeren eine dicht verwobene Verbindung eingegangen und wabern jetzt als ein leuchtender Teppich frisch-sommerlichen Rots aus dem Glas. Was für eine schöne Wahl, um den Arbeitsfreitag zu beenden und den Beginn des Wochenendes entgegenzusehen.

Aufgefallen war mir der neue Rosé beim Blogsponsor schon länger. Und aus gleich zwei Gründen war ich sofort sehr neugierig darauf. Zum einen stammt er nämlich aus Ornaisons – und damit einer Gemeinde, die nur wenige Kilometer westlich einer der mir liebsten französischen Städte1 liegt: Narbonne. Zum anderen haben ich vor geraumer Zeit einen der roten dieser Erzeugergemeinschaft probiert, der mich Angesichts der für seinen Preis gebotenen Intensität und Dichte wirklich verblüfft hatte2

Aber zurück zum Rosé: der basiert auf den fürs Languedoc typischen Rebsorten Grenache, Carignan und Cinsault und bietet für seinen Preis eine verblüffende Menge Geschmack im Glas. Das ist keiner dieser säuerlich-brandigen rosa Wässerchen, wie man sie leider oft unter den Rosés gerade auch aus dem Languedoc findet (und die viel zum üblen Leumund des Weintyps “Rosé” beigetragen haben). Sicher, die ganz leichte Küche ist dieser Rosé nicht, auch hier schlagen stolze 13 Volumenprozent Alkohol zu buche. Aber die wirken alles andere als brandig oder deplaziert, denn sie werden begleitet von einer Menge Frucht und Extrakt.

Klar, “grosses Kino”, “toller Stoff” oder ein “genialer Tropfen” (oder mit welchen ewiggleichen Euphemismen die Weinfreunde ihrer Begeisterung über die großen Weine dieser Welt Ausdruck zu verleihen versuchen) ist auch das nicht – wir reden hier immer noch von einem Rosé. Aber die sind, wenigstens, wenn man eine gewisse Dichte und Fülle sucht, ziemlich rar gesäht. Und Rosés, bei denen sich dann auch noch das vinologische Modewörtchen “Mineralität” fast zwingend aufdrängt, sind noch um einiges seltener. Dieser Corbiéres hier ist so eine seltene Ausnahme. Wer einen fruchtbetonten, cremig-fülligen Rosé trinken möchte, ohne gleich mehr als 20 Euro, wie man sie beispielsweise für einen der Domaines Ott ausgeben muss, findet hier einen verdammt üppigen Korb bunter Früchte für (verhältnismässig) wenig Geld.

Zur Zeit sogar für weniger Geld denn je: Denn für alle, die eventuell neugierig geworden sind: zur Zeit feiert der Blogsponsor bei Wein-wenn-du-kannst feiert man zur Zeit Sommer, Sonne, Cabrio und den 3000. Facebook-Fan mit einem Sonderangebot eben jener Cuvée Orfée. Statt für die üblichen 7,20 € ist der Wein zur Zeit für 5,40 € im Wein-wenn-du-kannst-Shop zu bestellen.

Ach ja, denjenigen, die dem sommerwetterlichen Braten nicht so recht trauen wollen und der nächsten Kalt- und Regenfront schon in banger Gewissheit entgegensehen (ich nenne diese Menschen an dieser Stelle – und nur ganz leicht vereinfachend – einfach einmal “Bürger der Stadt Hamburg”), lege ich den Erwerb des R0ten dieser Erzeugergemeinschaft nahe:

Nicht zuletzt, weil der Name so schön zur hanseatischen Grundwetterlage passt – vor allem aber, weil auch dieser Wein für seinen Preis eine wirklich nur üppig zu nennende Opulenz bietet…

  1. zu den vielfältigen Gründen dafür demnächst mehr  in einem eigenen Posting
  2. eine kurze Notiz dazu ebenfalls in kommenden 2. Posting

1 Kommentar

  1. [...] hatte es ja hier versprochen, folgend nun also ein kleines Loblied auf eine mir am sehr Herzen liegende Stadt [...]


  • Torsten Goffin ...
    ... behauptet von sich selbst, er habe schon Food- und Wein-Blogs gelesen, als die noch vor 8 Lesern in kleinen finnischen Clubs gekocht haben" ... Seit 2009 schreibt er in seinem Blog "Allem Anfang..." über „Essen, Trinken und andere Formen von Kultur“. Auch hier bei uns beschäftigt er sich mit Geheimrezepten und Köstlichkeiten aller Art, schreibt über kulinarische Tipps und Tricks und gibt Lese- und Reiseempfehlungen - immer auf der Suche nach neuen, aufregenden Erfahrungen und Glasklaren Gefühlen.