Stuart Pigott (Symbolbild/cc by Calsidyrose on flickr)
Heute ist die zweite Staffel von “Weinwunder Deutschland” mit Stuart Pigott gestartet. Auch wenn ich das Maß an Selbstinszenierung des großkarierten Weinfreunds zuweilen doch etwas arg penetrant finde (ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ich den Gebrauch des Wortes Gonzo-Journalismus im Kontext solcher Kaspereien als recht anmaßend empfinde), die erste Staffel der Sendereihe war alles in allem trotzdem durchaus sehenswert. Routinierte Weinfreunde werden zwar kaum etwas Neues erfahren, für Neulinge und Einsteiger ins Thema bieten sich erfrischend neue Ansätze weit ab von jeder “Weißwein-zum-Fischund-Rotwein-bei-Zimmertemperatur”-Dogmatik.
Die erste Folge lief heute zum Thema “Schloss oder Schuppen – woher kommt der gute Wein”? Allen, die sie – genau wie ich – verpasst haben, bietet die Mediathek des BR von heute an sieben Tage lang die Möglichkeit, das Versäumte online anzusehen. Weiter geht es dann jeden Samstag um 15:30 im Bayrischen Rundfunk (und danach für jeweils sieben Tage in der Mediathek des BR).
Die kommenden Folgen sind:
Frankens neue Saftigkeit zum Silvaner und Müller-Thurgau
Jäger der verlorenen Schätze zum Thema “Lage” und “Terroir”
Spätburgunder – drei Farben Rot zum Spätburgunder bzw. Pinot Noir
Im Osten viel Neues zu den Weinen aus den neuen Bundesländern
Deutscher Schaumwein – Edelperlen oder Kellergeister? zu Sekt aus Deutschland
Für weitere Infos empfehle ich die Homepage zur Sendung beim BR, einen ersten Überblick über Stil und Inhalt gibt der rund 5 minütige Zusammenschnitt der ersten Staffel. Über die zuweilen doch etwas albern wirkenden Superlative in Richtung “Deutschlands wichtigster Weinkritiker ” muss man allerdings hinweghören. Schade, dass zweifelhafte Lobhudeleien dieser Art inzwischen auch beim öffentlich-rechtlichen Journalismus zumabsolut unvermeidlichen Standardrepertoire zu gehören scheinen. Um so mehr, als dass sie so ganz und gar nicht zum an sich lobenswerten Ansatz von Entmythisierung und Demokratisierung des Thema Weins passen wollen.
(mit Dank an den Weinkaiser, ohne dessen Gezwitscher ich vermutlich wieder erst ein paar Tage später vom Sendestart erfahren hätte)