Die kleine, auserwählte Elite, die @WEIN_WDK (Wein-wenn-Du-kannst, isklar ne?) bei Twitter folgt, hat es schon gelesen – den anderen sei es hier gesagt: Ich habe mich auch in diesem Jahr wieder auf die Schäl Sick begeben, um in der Messe der eat ‘n Style einen kurzen Besuch abzustatten. Für einen ausführlichen Bericht mangelt es mir zwar ein wenig an Berichtenswertem, aber ein paar kurze Eindrücke seien doch geschildert:
Das beste vorweg: “The Duke” aus München. Eine Entdeckung von der Klasse der schwedischen Wildauster (die Erinnerung daran lässt mich immer noch wehmütig sabbern) vor 2 Jahren oder meinetwegen auch dem pannonischen Safran im letzten Jahr ist er zwar nicht – aber doch ein Gin von bemerkenswerter Qualität. Neben den üblichen Verdächtigen wie Wacholder, Zitrus und Koriander tragen auch Hopfenblüten und Malz (sicher gleichermaßen dem Lokalkolorit geschuldet) zum sehr fruchtigen Aromenspiel bei. An den Klassiker Hendricks kommt er nicht heran und auch die von mir heißgeliebte schwarzwälder Konkurrenz von Monkeys 47 habe ich eine Spur besser in Erinnerung (ich würde die beiden gerne einmal “blind” nebeneinander verkosten). Doch dem,was man für gewöhnlich im Supermarkt bekommt, ist der “Duke” allemal weit überlegen. Mehr zum Getränk auf der Homepage des Duke.
Und sonst so? Nun, beim Presserundgang sprach man von rund 200 Ausstellern und einer Vorjahresbesucherzahl von rund 35.000, die man – Prognose anhand des Kartenvorverkaufs – zu übertreffen gedenke. Mein Eindruck beim Rundgang durch die Halle heute Vormittag war ein anderer. Vor allem bei den “Markständen”, seit jeher konzeptionell den kleinen, regionalen Anbietern vorbehalten, war das Austeller-Aufgebot doch sehr, sehr übersichtlich. Und auch sonst: viel großzügige Weite, auch bei den Großen fehlte der ein oder andere Aussteller oder er hatte – wie beispielsweise die Schweizer – die Fläche radikal zusammengestrichen. Insgesamt überwiegt nach erstem, schnellen Durchlaufen die Enttäuschung. Wie, das war es schon? Da können dann auch der 6 Meter Drehspieß-Grill oder der Grill für den ganzen Truthahn (statt auf der Bierdose auf dem 5Liter-Blechfass gegrillt) nichts mehr ändern.
Die offensichtlichen Trends dieses Jahr: noch teurere Messer (Damaszener muss es schon sein!), jede Menge Designer-Gewürze (es müssen unglaubliche Margen in diesem Geschäft stecken, wenn sie so viele Anbieter auf diesem speziellen Markt tummeln) und natürlich Edelfleisch in allen Varianten. Wobei auch hier der Veteran dieses Geschäfts auf der Eat ‘n Style, Otto-Gourmet, im Vergleich zu Vorjahren seine Ausstellungsfläche deutlich verkleinert hatte, während dafür ein Haufen neuer me2s ebenfalls die Messehalle und die Grill-Flächen im Außenbereich beschickt.
Ich habe mich auf dem Weg nach Hause gefragt, ob ich den Besuch der Veranstaltung wirklich guten Gewissens empfehlen kann. Und ich bin spontan zu keiner eindeutigen Antwort gekommen. Was ja irgendwie auch schon eine Antwort ist.
Ich habe ja einen Gin-Favoriten, den Blue Coat aus USA. Aber der Duke sollte mal probiert werden.
Blue Coat hatte ich noch nicht, Eline. Übrigens als einzige Bezugsquelle des Duke für Österreich weist die Website einen Online-Versand aus.
[…] davon habe ich erstmals nebeneinander probiert. Den “The Duke” aus München (hatte ich an dieser Stelle schon mal als meine Entdeckung von der Food ‘n Style vorgestellt), sowie den Mo konnte nkey […]